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Moral vor Geld? Barca denkt über Trikotsponsor nach

Früher einmal war das Trikot des FC Barcelona heilig. Es galt den Katalanen als Ehrensache, dass kein kommerzieller Sponsor auf ihrem Jersey zu lesen war. Diese Zeiten sind allerdings seit Jahren vorbei: Quatar Airways überzeugte den FC Barcelona vor vier Jahren jedoch davon, dass Geld im Spitzenfußball wichtig ist. Für 35 Millionen Euro pro Jahr ist nun ihr Schriftzug auf dem Trikot der Katalanen zu lesen. Bis zum Ende des Sponsorenvertrags im Jahr 2016 werden 165 Millionen Euro an Barca geflossen sein. Dann könnte allerdings Schluss mit dem Geldregen sein.

Barca denkt über Ende von Katar-Sponsoring nach
Vereinspräsident Josep Maria Bartomeu, der sich in diesen Tagen und Wochen tief im Wahlkampf um seinen Posten befindet und wegen des FIFA-Transfersbanns einige schlechte Presse zu verantworten hatte, gab bekannt, dass man 2016 möglicherweise „nicht mit Katar“ weitermachen wird. Grund hierfür seien die „sozialen und politischen Themen“ im Land. Man schauen sich deshalb nach Alternativen um. Katar war wiederholt im Zusammenhang mit der WM-Vergabe 2022 in den Schlagzeilen: Zum einen soll es massive Korruption gegeben haben, zum anderen bauen Zwangsarbeiter die Stadien, die unter miserablen Bedingungen leben.

Keine Rückkehr von UNESCO
Fans, die darauf hoffen, dass künftig beispielsweise wieder das Kinderhilfswerk UNESCO auf dem Trikot des FC Barcelona zu sehen sein wird, werden allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach eine Enttäuschung erleben. Eine Rückkehr in diese Zeiten sei „utopisch“. Beim Trikot-Sponsor handele es sich um eine „wirtschaftliche Frage“. Anders ausgedrückt: Der FC Barcelona ist gewillt, moralische Maßstäbe beim Sponsoring anzulegen. Auf die 35 Millionen Euro jährlich können und wollen die Katalanen jedoch zumindest nicht in Gänze verzichten.

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