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FC Barcelona: Millionen-Abfindung nach nur 17 Spielminuten

Ganze 17 Minuten stand Matheus Fernandes als Spieler für den FC Barcelona auf dem Platz. Es war ein bedeutungsloses Champions League-Spiel gegen Dynamo Kiew in der Gruppenphase der Spielzeit 2020/21, das Barca mit 4:0 gewinnen sollte. Er war in dem Sommer vor der Saison von Palmeiras Sao Paulo für eine Basisablöse von sieben Millionen Euro gekommen. Nur ein Jahr später schmiss Barca ihn raus. Der Verein nannte es offiziell Vertragsauflösung. Fernandes klagte wegen einer ungerechtfertigten Kündigung und bekam nun teilweise Recht, wie „SER Catalyuna“ berichtet. Der FCB muss dem Brasilianer demnach 8,5 Millionen Euro bezahlen.

Die Umstände der Kündigung

Barca hatte im Sommer 2021 mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen. Der Verein hatte die Gehaltsobergrenze der spanischen Liga deutlich überschritten. Er konnte deshalb die Neuzugänge Memphis Depay und Sergio Agüero nicht anmelden. Zudem stand damals auch noch eine Vertragsverlängerung mit Lionel Messi im Raum.

Der Spieler erinnert sich folgendermaßen an den Fortgang der Ereignisse: Der Verein habe ihn kontaktiert und gefragt, ob seine E-Mail-Adresse noch stimmte. Er bejahte dies. Anschließend habe er die Nachricht seiner Vertragsauflösung erhalten. Er sei zu diesem Zeitpunkt mit seiner Frau unterwegs gewesen und habe nicht verstanden, worum es ging.

Er leitete die Nachricht deshalb an seinen Berater und seinen Anwalt weiter. Diese hätten ihm erklärt, dass es sich um seine Entlassung handelte. Er habe es nicht glauben können. Die Zeit verstrich dann allerdings und sein Name wurde in der Presse veröffentlicht. Niemand vom Verein habe mit ihm gesprochen. Er sei nicht wie ein Fußballer behandelt worden.

Ursprünglich verlangte Fernandes deshalb sogar 14,8 Millionen Euro als Schadenersatz. Dies wären seine Bezüge für die gesamte weitere Vertragslaufzeit gewesen. Es ist nicht bekannt, ob eine der Parteien das aktuelle Urteil in Höhe von 8,5 Millionen Euro anfechten möchte.

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