Spontan kommt bei dieser Nachricht die Phrase vom Kapitän in den Sinn, der das sinkende Schiff verlässt: Der FC Barcelona muss sich auf die Suche nach einem neuen Sportdirektor machen. Bislang hatte Roman Planes diese Position inne. Der 54-Jährige hatte eigentlich auch noch einen bis zum 30. Juni 2022 datierten Vertrag. Er bat allerdings darum, diesen schon jetzt auflösen zu dürfen. Er geht damit also noch vor dem Wintertransfermarkt von Bord. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, aber gerüchteweise könnte es ein ganz großer Name werden.

Rücktrittsgründe sind unbekannt

Es ist nicht klar, wieso Planes schon jetzt den Katalanen den Rücken kehren wollte. Eigentlich hatte er ein relativ hohes Ansehen im Verein und bei den Fans. Schließlich war er es, der das Mega-Talent Pedri verpflichtete. Das Juwel ist so ziemlich die einzig gute Sache, die Barca in den letzten Jahren passiert ist. Allerdings hatte Planes bei anderen Personalentscheidungen ein nicht ganz so glückliches Händchen, weshalb die Zuneigung zu ihm auch nicht bedingungs- und grenzenlos war.

Der Gedanke liegt nahe, dass sein vorzeitiger Abschied mit dem Trainerwechsel in der vergangenen Woche zusammenhängen könnte. Der Niederländer Ronald Koeman wurde durch Xavi ersetzt. Ein neuer Trainer hat gemeinhin gewisse Wünsche an den Kader. Für deren Erfüllung käme der nahende Wintertransfermarkt als erste Möglichkeit in Betracht. Allerdings sind die Kassen der Katalanen leer. Vielleicht wollte Planes einfach nur dem Konflikt mit dem neuen Trainer aus dem Weg gehen, weil er sich bereits dafür entschieden hatte, den Verein spätestens zum Ende der Saison zu verlassen.

Wird Cruyff der neue Sportdirektor?

Fakt ist allerdings, dass der Tabellenneunte dringend Verstärkungen benötigt. Die Mannschaft läuft den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Der neue Sportchef steht deshalb vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Es könnte Jordi Cruyff sein, Sohn von Fußball- und Barca-Legende Johan, der sie meistern muss. Er arbeitet bereits im Management des Klubs und könnte laut verschiedener Meldungen auf den Chefposten befördert werden. Die knappen Finanzen des Vereins und die Nähe zum Wintertransfermarkt lassen diese Option durchaus wahrscheinlich wirken.